Die Aquarellmalerei
Die Aquarellmalerei entsprach in ihrer flüssigen und flotten Malweise ihrem Naturell am besten. Ihre besondere Stärke, nur mit dem Pinsel ihre Bilder ohne Vorzeichnen zu malen, ermöglichten ihr die Aquarellmalerei auf Japanpapier, dessen hohe Saugfähigkeit intensive, leuchtende Farben und subtile Farbübergänge aber keine Korrekturen gestattet. Deshalb hielt sie an der Aquarellmalerei fest. Sie malte in manchen Phasen wie besessen – manchmal pro Tag 4 – 5 Bilder. Ausserdem musste sie sich bei den vielen schönen Blumen aus dem Garten oder als Geschenk beeilen, bevor sie verwelkten.
Auf Ausflügen und Reisen entstanden die Bilder und Skizzen vor Ort im „rollenden Atelier“, dem Auto – abgestellt an einer geeigneten Stelle. Auch da war Eile geboten, denn Licht und Schatten verändern sich.
Die Malerei hat ihr sehr viel bedeutet. Wegen ihrer zunehmenden Augenschwäche im hohen Alter sah sie immer weniger. Nach 2001 befriedigte sie ihre Malerei nicht mehr. Das Malen fehlte ihr sehr, denn es war ihr Lebensinhalt. Sie wusste, dass sie mit ihren über 2000 Aquarellen in leuchtenden Farben ein besonderes künstlerisches Lebenswerk hinterliess.